Die meisten Kinder und Jugendliche schämen sich, weil der Missbrauch mit Sexualität zu tun hat. Es fällt ihnen schwer, über das zu sprechen, was ihnen passiert. Oft sagt ihnen die Täter*innen auch, dass sie selbst Schuld an dem Missbrauch sind. Aber das stimmt natürlich nicht. Niemals haben Kinder und Jugendliche Schuld an sexuellen Handlungen durch Erwachsene oder Jugendliche.
Viele Täter*innen wollen, dass die Kinder und Jugendlichen sich schuldig fühlen. Sie sagen Sätze wie: Du hast dich ja nicht gewehrt. Du hast damit angefangen. Du wolltest das. Das machen die Täter*innen mit Absicht. Es ist ihre Strategie, damit die Betroffenen nicht sprechen. Klar ist aber: Schuld haben immer die Tatpersonen – ganz egal, wie das Kind oder die jugendliche Person sich verhalten haben.
Viele Kinder und Jugendliche haben Angst, dass ihnen niemand glaubt. Häufig verbieten die Täter*innen ihnen, jemandem davon zu erzählen. Sie behaupten, das sei ein Geheimnis. Sie drohen den Kindern und Jugendlichen. Sie sagen: Es passiert etwas Schlimmes, wenn du einer Person unser Geheimnis erzählst. Das macht noch mehr Angst und vergrößert ihre Schuldgefühle.